Heraeus Precious Metals wurde für sein Projekt zur datengestützten Optimierung der thermischen Vorbehandlung im Edelmetallrecycling für den renommierten Energy Efficiency Award der Deutschen Energie-Agentur (dena) nominiert.
Seit 2007 prämiert die dena Projekte zur Energie- und CO2-Einsparung sowie Konzepte, die den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und die Transformation der Industrie zur Klimaneutralität aufzeigen. Der Award wird in vier Kategorien vergeben, die das Spektrum des unternehmerischen Klimaschutzes abbilden. Das Projekt von Heraeus Precious Metals zur datengestützten Optimierung der thermischen Vorbehandlung im Edelmetallrecycling war in der Kategorie „Von clever bis digital! - Die Bandbreite der Energieeffizienz“ unter den Finalisten.
Bevor Edelmetalle aus edelmetallhaltigen Abfällen zurückgewonnen werden können, müssen die Abfälle in den Kammeröfen in einem energieintensiven Prozess thermisch vorbehandelt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Materialien ist eine allgemeingültige Ofenlaufzeit nicht möglich.
Ziel des Projekts war es daher, das Ende des Verbrennungsvorgangs genauer zu bestimmen, um die Brennzeiten zu verkürzen und den Energieverbrauch zu senken. Heraeus Precious Metals hat dazu einen digitalen Zwilling des Kammerofens erstellt. Durch die anschließende Implementierung eines vollautomatischen, datengesteuerten Entscheidungsalgorithmus konnte die durchschnittliche Verbrennungszeit pro Charge von neun auf sieben Stunden reduziert werden. Dies führt zu einer jährlichen Einsparung von mehr als einer Gigawattstunde Energie und 213 t CO2e im Pilotofen am Standort Hanau. Das Edelmetallunternehmen plant, das Prinzip auf seine Öfen an anderen Standorten zu übertragen, um damit weitere 400 t CO2e pro Jahr einzusparen.
„Die Nominierung für den Energy Efficiency Award ist eine großartige Anerkennung unserer Bemühungen, die Energieeffizienz in unseren Prozessen kontinuierlich zu verbessern“, betont Murat Hotunlu, Head of Operations Hanau, der das Projekt mit der in-house Digitalberatung, dem Heraeus Digital Hub, umgesetzt hat. “Das Projekt zeigt anschaulich, wie wichtig datengestützte Technologien sind, um signifikante Energieeinsparungen und CO2-Reduktionen zu erzielen.“
Das nominierte Projekt ist Teil des globalen Maßnahmenplans von Heraeus Precious Metals. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2033 Netto-Null zu erreichen und vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Gleichzeitig soll der Energieverbrauch bis 2025 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 sinken. Damit hat sich Heraeus Precious Metals für eines der ehrgeizigsten Nachhaltigkeitsprogramme der Branche entschieden und strebt eine Vorreiterrolle in der gesamten Edelmetallindustrie an.
Über den Energy Efficiency Award
Der Energy Efficiency Award steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Auswahl der nominierten Energieeffizienzprojekte sowie der Preisträger erfolgen durch eine Experten-Jury mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.
Im Rahmen der Preisverleihung während des dena Energiewende-Kongresses in Berlin betonte Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Mit dem Energy Efficiency Award richtet die dena den Blick gezielt auf Unternehmen, die sich Energieeffizienz und Klimaschutz erfolgreich in ihre Geschäftstätigkeit implementieren. Besonders freut mich die Innovationskraft, die in allen Projekten sichtbar wird. Diese unternehmerischen Leistungen hin zu einer klimaneutralen Zukunft machen Mut, genauso wie der gezeigte Wille zur Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Der Energy Efficiency Award honoriert diesen Einsatz und inspiriert andere, sich ebenfalls auf den Weg zu machen.“